Wenn Magnesium Durchfall verursacht, haben Sie Magnesium falsch dosiert, das falsche Magnesiumpräparat gewählt oder es falsch eingenommen. Auf die Tagesbedarfsempfehlungen dürfen Sie sich bei Magnesium nicht verlassen. Abgesehen davon kann zu viel Magnesium neben Durchfall auch zu gefährlichen Nebenwirkungen bis hin zum Herzstillstand führen. Finden Sie deshalb jetzt heraus, welche Magnesium Dosierung, welches Magnesiumpräparat und welche Art der Einnahme für Sie persönlich optimal ist, um Durchfall zu vermeiden.
Inhalt
Magnesium Durchfall vermeiden
Wenn Sie von Magnesium Durchfall (med. Diarrhö) bekommen, dann nur durch Magnesiumpräparate; magnesiumreiche Lebensmittel verursachen in der Regel keinen Durchfall.
Falls die Einnahme von Magnesium Durchfall verursacht, sollten Sie den Artikel bis zum Ende lesen, um Ihr Problem zu lösen:
Was ist Magnesium
Magnesium ist ein essentieller Mineralstoff, der für den Körper lebenswichtig ist und den er selbst nicht herstellen kann. Deshalb muss Magnesium jeden Tag mit der Nahrung aufgenommen werden, um Magnesiummangel zu vermeiden.
Anzeichen von Magnesiummangel
Die ersten Anzeichen für Magnesiummangel sind Wadenkrämpfe oder Krämpfe in den Fußsohlen und Beinen. Sportler, schwangere Frauen, Mädchen im Teenageralter und Senioren sind besonders davon betroffen.
Forschungen haben jedoch gezeigt, dass nahezu jede Krankheit, aber auch Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Karies, Depressionen, Wachstumsstörungen, Gedächtnisstörungen und Schlafstörungen mit Magnesiummangel in Verbindung stehen.
Magnesiumaufnahme
Idealerweise wird Magnesium in Form von magnesiumreichen Lebensmitteln aufgenommen. Dazu gehört eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Besonders magnesiumreich sind Nüsse, Samen, Keime, Hülsenfrüchte, Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Vollkornprodukte, Trockenfrüchte, Bananen und magnesiumreiches Wasser.
Die heute übliche Ernährung ist jedoch zu einer Magnesiummangel-Ernährung aus Fertiggerichten, Snacks, Limonaden, Süßigkeiten und Alkohol mutiert. Deshalb ist Magnesiummangel zu einer neuen Volkskrankheit geworden. Folge davon sind zahllosen Beschwerden und Krankheiten, die mit einer Vollwerternährung allein in der Regel nicht mehr kuriert werden können. In solchen Fällen raten Ärzte zur Einnahme geeigneter Magnesiumpräparate.
Brauche ich Magnesiumpräparate
Magnesium ist an über 600 Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Ohne Magnesium läuft im Stoffwechsel also gar nichts mehr. Dass Magnesium eine derart zentrale Schlüsselolle im Stoffwechsel spielt, ist den meisten unbekannt – auch vielen Ärzten.
Ob auch Sie ein erhöhtes Risiko für Magnesiummangel haben, erfahren Sie am einfachsten, indem Sie den Magnesiummangel Test machen. Falls der Magnesiummangel Test ein erhöhtes Risiko für Magnesiummangel zeigt, sollten Sie als erstes die 24 Ursachen für Magnesiummangel ausfindig machen und beheben.
Falls dies nicht zum Erfolg führt, sollten Sie Magnesium in Form geeigneter Nahrungsergänzungsmittel zuführen, bis die Mangelsymptome verschwunden sind.
Die richtigen Magnesiumpräparate
Es gibt mehr als 15 verschiedene Magnesiumpräparate auf dem Markt. Das beste Magnesiumpräparat ist das, das Sie am besten vertragen. Welche Magnesiumquelle das ist, richtet sich nach folgenden sieben Kriterien:
- Ausmaß des Magnesiummangels
- Art der Symptomatik
- Stoffwechselbesonderheiten
- Individuelle Verträglichkeit
- Bioverfügbarkeit
- Art und Menge der Zusatzstoffe
- Preis
Extremer Magnesiummangel lässt sich am schnellsten durch Magnesiuminfusionen beheben. Da der Verdauungstrakt bei einer Infusion umgangen wird, kommt es auch nicht zu Durchfall.
Falls Sie einen erhöhten Blutdruck oder sogar schon Herzprobleme haben, ist Magnesiumorotat die beste Wahl, weil die darin enthaltene Orotsäure die Herz-Kreislauf-Funktion zusätzlich unterstützt. Aber auch davon können Sie in seltenen Fällen Durchfall bekommen, wenn Sie zu viel auf einmal davon nehmen. Ein weiterer Vorteil von Magnesiumorotat ist, dass die Kosten eventuell sogar von der Krankenkasse übernommen werden.
Eine andere gute Magnesiumquelle ist Magnesiumchlorid. Der Vorteil dieses Magnesiumsalzes ist, dass es frei von Zusatzstoffen aller Art ist und nicht nur innerlich, sondern in Form von Magnesiumöl oder Fuß- und Vollbädern auch äußerlich anwendbar ist. Die äußere Anwendung hat den Vorteil, dass auch hier der Magen-Darm-Trakt umgangen wird und es damit auch nicht zu Durchfall oder anderen Magen-Darm-Beschwerden kommen kann.
Das wohl am meisten verkaufte Magnesiumpräparat ist Magnesiumcitrat. Dieses Salz der Zitronensäure, das auch als Lebensmittelzusatzstoff E 345 bekannt ist, wird in der Regel besser aufgenommen als das schlecht resorbierbare, noch billigere Magnesiumoxid; es hat jedoch den Nachteil, dass es von Menschen, mit einer Unverträglichkeit gegen Fruchtsäuren möglicherweise nicht vertragen wird.
Achten Sie also darauf, die für Sie am besten geeignete Magnesiumpräparat zu nehmen.
Wieviel Magnesium – Richtige Dosierung
Die richtige Magnesium Dosierung ist nicht nur individuell unterschiedlich, Ihr täglicher Magnesiumbedarf kann in Abhängigkeit von Ihrer jeweiligen täglichen Belastungssituation (Stress, Sport, Krankheit, Schlafverhalten usw.) auch stark schwanken. Daher sollten Sie Ihren persönlichen Magnesium Tagesbedarf individuell ermitteln.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR empfiehlt in seiner Stellungnahme vom Dezember 2017, die Tageshöchstmenge von 250mg elementares Magnesium für Personen ab vier Jahren nicht zu überschreiten und diese auf mindestens zwei Einnahmen pro Tag zu verteilen. Oberhalb dieser Dosierung könne es zu Durchfall kommen. Für Kleinkinder unter vier Jahren sei aufgrund fehlender Daten keine Höchstmenge abzuleiten.
Die Empfehlungen des BfR beruhen jedoch auf einer extrem dünnen Studienlage und sind in der Praxis kaum anwendbar. So ist es zum Beispiel nicht plausibel, dass eine vierjähriges Kind genauso viel Magnesium brauchen soll wie eine schwangere Frau im 9. Monat oder ein 100 kg schwerer Hochleistungssportler, der in der Mittagshitze an Wettkämpfen teilnimmt. Die richtige Magnesiumdosierung unterliegt starken Schwankungen und muss immer individuell ermittelt werden.
Art der Magnesium Einnahme
Der tägliche Magnesiumbedarf sollte nicht auf einmal genommen werden, sondern in zwei Portionen, am besten morgens und abends. Auf diese Weise wird im Vergleich zur einmaligen Magnesium Einnahme insgesamt wesentlich mehr Magnesium vom Darm aufgenommen und die Durchfall-Gefahr wesentlich reduziert.
Wird die Gesamtmenge dagegen auf einmal zugeführt, kann es viel leichter zu Durchfall kommen, weil der Darm so viel Magnesium auf einmal nicht aufnehmen kann. Das nicht aufgenommene Magnesium entzieht dem Körper Wasser und weicht so den Stuhl auf bis hin zum so genannten osmotischen Durchfall.
Darüber hinaus sollte das Magnesiumpräparat vor oder zu den Mahlzeiten mit mindestens einem Glas Wasser eingenommen werden. So kann sich das Magnesium im Nahrungsbrei verteilen. Nimmt man die Magnesiumpräparate hingegen zwischen den Mahlzeiten ein, kommt es zu einer Überflutung des Darms mit unnatürlich hohen Konzentrationen von Magnesium. Das kann zu einer zum Teil um 50% verringerten Magnesiumaufnahme führen und das Durchfall-Risiko wesentlich erhöhen.
Magnesium Durchfall – was tun
Wenn Sie trotz der richtigen Wahl des Magnesiumpräparates, der richtigen Dosierung und der korrekten Art der Einnahme von Magnesium Durchfall bekommen, dann ist das zwar lästig, aber gesundheitlich unbedenklich. Reduzieren Sie einfach die Dosis, bis der Stuhl die richtige Konsistenz aufweist. Im Notall können Sie auch Magnesium Retard Tabletten nehmen, die das Magnesium verzögert freisetzen und damit die Durchfallgefahr reduzieren.
Dauert der Durchfall jedoch mehr als zwei Tage an, kann das zu einem empfindlichen Verlust von Mineralstoffen und einer verringerten Nährstoffaufnahme führen, was auf Dauer gesundheitsschädlich ist und deshalb vermieden werden sollte.
Eine erhöhtes Durchfallrisiko besteht auch dann, wenn Sie Magnesiumpräparate zusammen mit Abführmitteln einnehmen, was sie vermeiden sollten. Denn Magnesium hat ja bereits eine abführende Wirkung. Verstopfung (med. Obstipation) ist immer ein Zeichen für falsche Ernährung. Essen Sie weniger Weißmehlprodukte, mehr Obst und Gemüse, mehr gute Ballaststoffe, mehr Lebensmittel mit viel Magnesium, trinken Sie mehr Wasser, sitzen Sie wenn möglich nicht länger als eine Stunde am Stück und steigern Sie Ihre tägliche körperliche Aktivität. Das ist das beste Mittel gegen Verstopfung.
Magnesium Überdosierung – Anzeichen
Wer Magnesium einnimmt, sollte auch über die gesundheitlichen Gefahren einer Überdosierung Bescheid wissen.
Die ersten unerwünschten Nebenwirkungen sind leichte reversible (umkehrbare) Durchfälle und Magen-Darm-Beschwerden, die bei einem geringen Prozentsatz Erwachsener bei einer Zufuhr von 360mg elementares Magnesium pro Tag auftreten können. Durch die Wahl der richtigen Magnesiumquelle kann dieses Risiko jedoch erheblich reduziert werden.
Zu viel Magnesium kann im Extremfall jedoch zu lebensbedrohlichen Gesundheitsrisiken führen, die man kennen sollte:
An folgenden Anzeichen kann man eine Magnesiumüberdosierung (Hypermagnesiämie)erkennen:
- Durchfall
- Reduzierte Muskelreflexe, Muskelschwäche
- Erschöpfung, Müdigkeit am Tag, Schwächegefühl
- Abnormal niedriger Blutdruck
- Übelkeit und Erbrechen
- Verlangsamte Atmung (Atemdepression)
- Herzrhythmusstörungen
- Atemlähmung, Atemstillstand
- Herzstillstand
Falls Sie diese Symptome bemerken, sollte sie die Magnesiumeinnahme reduzieren bzw. beenden und bei den weiter unten genannten gefährlichen Anzeichen sofort einen Arzt aufsuchen.
Warum bekomme ich von Magnesium Durchfall
Unterschiedliche Magnesiumsalze sind an verschiedene Gegenionen gebunden, die die Durchfall erzeugende Wirkung, die individuelle Absorption, Verträglichkeit und Bioverfügbarkeit beeinflussen.
Der abführende Effekt von Magnesium wird durch die osmotische Aktivität des nicht absorbierten Magnesiumsalzes im Darm und die Stimulation der Darmbewegung durch Magnesium verursacht. Das nicht aufgenommene Magnesiumsalz entzieht dem Körper also Wasser und kann den Darminhalt derart aufweichen, dass man Durchfall bekommt. Die erhöhte Darmbewegung verkürzt zusätzlich die Darmpassage. Beide Effekte verursachen Durchfall, wenn man zu viel Magnesium einnimmt.
Diese Form von Durchfall ist jedoch aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich und lässt sich durch die Reduktion der Magnesiummenge oder einen Wechsel auf ein andere Magnesiumpräparat schnell wieder beheben. Einmaliger Durchfall hat sogar den Vorteil, dass der Darm auf diese Weise gereinigt wird.
Ärztliche Kontrolle der Magnesium Einnahme
Bei bestimmten Erkrankungen ist der Magnesiumstoffwechsel gestört. In solchen Fällen kann die unkontrollierte Magnesiumzufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel zu lebensbedrohlichen gesundheitlichen Risiken führen. Zu diesen Krankheiten gehören insbesondere Nierenfunktionsstörungen und hormonelle Störungen, bei denen die Ausscheidung von Magnesium über die Nieren gestört ist. Konsultieren Sie im Zweifelsfall zuerst Ihre Arzt, bevor Sie Magnesium-Nahrungsergänzungsmitteln über längere Zeit einnehmen.
Fazit zu Magnesium Durchfall vermeiden
Hier sind 6 Tipps gegen Magnesium Durchfall:
- Reduzieren Sie die Magnesiumdosis.
- Nehmen Sie ein anderes Magnesiumpräparat mit einer besseren Verträglichkeit.
- Verteilen Sie die Dosis auf mehrere kleine Portionen am Tag.
- Nehmen Sie mehr Magnesium abends und weniger morgens.
- Wechseln Sie zu Magnesium Retard Tabletten.
- Senken Sie die orale Zufuhr von Magnesium zugunsten der transdermalen Magnesiumaufnahme.
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